Geschichte
Die Gegenwart ist nur zu verstehen, wenn man
die Vergangenheit kennt. Dieser Grundsatz gilt auch für das Beurteilen
und das Verstehen unseres besten Freundes, dem Deutschen Boxer.
Die Geschichte des Boxers ist die einer sympathischen, liebenswerten
Hunderasse, eines idealen Familien- und Arbeitshundes, der anpassungsfähig,
nervenstark, leistungsfähig, dabei auch kerngesund und langlebig
ist.
Allein die Tatsache, wie wenig in über 100 Jahren am Standard dieser
Rasse geändert wurde, beweist den Weitblick und das kynologische
Wissen der Gründer.
Offiziell erscheint der Boxer erstmals im Jahre 1895. Seine
Ahnen sind der Kleine Bullenbeißer, sowie der Englische Bulldog
und einige weitere Hunde unbekannter Rasse.
Der Beginn der Boxerzucht basiert auf wenigen Exemplaren, deren Herkunft
oftmals nicht nachgewiesen werden konnte.
Als Stammmutter wird die weiße Hündin mit gestromter Kopfplatte
Meta v. d. Passage (Nr.30) um 1900 angesehen. Die schnellen Zuchterfolge,
die mit einem sehr hohen Inzuchtgrad erzielt wurden, waren beeindruckend.
Auf der anderen Seite wurden aber auch Negativeigenschaften nachhaltig
fixiert, mit denen die Boxerzucht noch heute belastet ist.
Einen Höhepunkt erreichte die Boxerzucht in den 30er Jahren.
Als positivstes Ergebnis muss man den gelben Rüden Lustig v. Dom
(Nr.29518) hervorheben. Er gilt als erstes Boxermodel modernen Typs. Durch
ihn wurde die Boxerzucht in die Richtung unserer heutigen Hunde entscheidend
geprägt.
Kurz vor und nach dem 2. Weltkrieg gingen viele der überragenden
Vererber aus finanziellen Gründen nach Amerika, Holland und England.
Mit wenigen guten Tieren musste nun der Fortbestand der Rasse gesichert
werden.
Von der Vielzahl derer, die nun entscheidend die Entwicklung der Boxerzucht
in Deutschland bestimmten, sollten der gestromte Rüde Godewind v.
Dom (Nr. 92499), der gestromte Rüde Edler v. d. Fuhlenburg (Nr. 53684)
und der gelbe Rüde Carlo v. Fels (Nr. 60969) erwähnt werden.
Ihr Blut befindet sich in den Zuchtlinien, die heute die Champions auf
den Ausstellungen und Boxer-Schauen in der ganzen Welt stellen.
In unserer schnelllebigen, von Umwelteinflüssen geprägten
Zeit müssen wir dafür sorgen, das Rassespezifische und Positive
unserer Lieblinge zu erhalten und zu fördern. Wir haben aber auch
die Pflicht, alle schädlichen Einflüsse konsequent zu bekämpfen.
Ein Vermehren und bedenkenloses Welpenproduzieren sollte von allen Boxerfreunden
und Züchtern, aber auch von staatlicher Seite unterbunden werden.
Hier beginnt der Tierschutz.
Wir können stolz darauf sein, mit unseren heutigen Boxern
charakterfeste Familien- aber auch Gebrauchshunde mit angeborenen sprichwörtlich
guten Wesenseigenschaften zu besitzen.
Der Charakter unseres Boxers bedarf sorgsamster Pflege.
Seine Anhänglichkeit und Treue, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener
Mut werden von altersher gerühmt. Er ist harmlos in der Familie,
mit freundlichem Temperament beim Spiel. Seine Intelligenz und Lenkbarkeit,
seine Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit machen ihn zum angenehmen Familienhund
und Begleiter. Sein Charakter ist ohne Falschheit und Hinterlist bis ins
hohe Alter.
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